Traditionen sollen nicht gebrochen, sondern mit viel Freude und Elan gepflegt und weitergeführt werden. René Mutti hat zum ersten Ikebana Seminar im neuen Jahr an die Schrennengasse eingeladen. Rimpa in 1 Schale, so das Motto des vielversprechenden Seminars. Der Schulungsraum ist so vorbereitet, dass für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer genügend Arbeitsfläche zur Verfügung steht. Um 10.00 Uhr begrüsst René Mutti seine Schüler. Mit einer interessanten Einführung bringt er uns das Rimpa näher ein Werk, das ausschliesslich in der Ohara Schule vorkommt. Wir alle bekommen schriftliche Informationen zum Thema. Mit bemoosten Ästen, wunderschönen Iris, Anthurium Blätter und Matricarias demonstriert und erklärt uns der Meister das Rimpa: fächerförmig, schwer leicht, flächig locker, solle es aussehen. René Mutti erntet Applaus für das wunderschöne Rimpa. Nachdem Äste und Pflanzenmaterial verteilt sind, wird es still im Raum. Konzentriert ist jede und jeder an der Arbeit. Der Meister korrigiert und löst dabei so manches Aha Erlebnis aus. In der Mittagspause stossen wir (mit kleiner Verspätung) auf René Muttis Geburtstag an.Theres Marty hat für unser leibliches Wohl gesorgt. Ihr gehört ein spezielles Danke. Gut gelaunt und gestärkt freuen wir uns auf die 2. Lektion. Mit knorrigen Birnbaumästen, Kamelien und Schirmfarn steckt René Mutti ein Rimpa, das Kraft und Zartheit ausstrahlt. Immer wieder werden wir ermahnt, dass weniger mehr ist, also sparsam umgehen mit Blüten und Knospen. Die Birnbaumäste sind so sehr verschieden, wieder entstehen lauter unterschiedliche Rimpas. René Mutti hat uns einen neuen Zugang zur Gestaltung der eleganten Fächerform geöffnet.Das Rimpa in 1 Schale bekommt wohl bei den meisten TeilnehmerInnen einen besonderen Platz im Ikebana Alltag.
Text: Marianne Dick-Holliger Fotos: Theres Marty