Ohara School of Ikebana Switzerland Chapter

37. GV Ohara Switzerland Chapter vom 19. Oktober 2019 in Bern

Für die diesjährige GV wurden wir in die Bundeshauptstadt Bern eingeladen. Es hiess demnach früh aus den Federn, denn die Führung im Bundeshaus fand bereits um 09.30 Uhr statt. Da an diesem Wochenende die Eidgenössischen Wahlen stattfanden, war nur dieser Termin verfügbar. Doch es hat sich gelohnt, war es sehr interessant und für die meisten der erste Besuch in diesem Haus. Leider hat das Wetter nicht mitgespielt und ein vorgängiger Bummel über den Bundesplatz und unter den Lauben mit der Besichtigung des Bauernmarktes war nicht so „anmächelig“.

Der sehr kompetente Führer vermittelte uns viel Wissenwertes. Das Bundeshaus wurde von Hans Wilhelm Auer gebaut und 1902 fertiggestellt. Er verwendete mehrheitlich Material aus der Schweiz. Gestartet sind wir in der Kuppelhalle beim Eingang Nord. Die drei Herren, Werner Stauffacher, Walter Fürst und Arnold von Melchtal, sind die legendären Gründer der alten Eidgenossenschaft und thronen prominent in der Mitte. Am Aufgang stehen jeweils auf vier Säulen Landsknechte, jeder repräsentiert eine Sprachregion der Schweiz.

Dreht man sich zum Eingang bemerkt man eine kleine Terrasse und oberhalb dieser eine Szene der Einwanderung (anscheinend war Migration bereits zu dieser Zeit ein Thema). Rechts und links dieser Terrasse sind zwei Skulpturen welche die wichtigsten Tugenden der Schweizer verkörpern. Zum einen Niklaus von der Flüe den Friedens- und Vermittlergeist und Arnold von Winkelried Opferbereitschaft und Gemeinschaftsgeist. Nebst vielen Erläuterungen, die hier wiederzugeben zu weit führen würden, wurden wir in den Ständeratssaal geführt. Der Ständerat besteht aus 46 Mitgliedern, analog der Einwohnerzahl eines Kantons. Der diesjährige Präsident heisst Jean-René Fournier und kommt aus dem Wallis. Wir konnten schon einmal auf den Stühlen probesitzen! Witzig sind die Aschenbecher auf jedem Pult, die nun aber versiegelt sind. Die Künstler des Landsgemeinde Bildes von 1914 heissen Albert Welti und Wilhem Maler. Auffällig ist, dass es innerhalb des Kreises keine Frauen, keine Kinder und auch keine Soldaten hat.Die mussten alle ausserhalb der Mauer bleiben.

Dann ging es weiter in den Nationalratssaal. Die Sitzordnung der 200 Mitglieder ist nach Parteien geregelt. Per dato sind im NR 15 verschiedene Parteien vertreten. Die Stühle sind teilweise noch von 1902.Die Präsidentin, Marina Carobbio Guscetti ist für ein Jahr gewählt worden, das heisst sie muss Ende Jahr ihren Platz wieder räumen. Oberhalb des Präsidentensitzes ist ein fünf Meter hohes und wölf Meter breites Wandbild, gemalt vom Genfer Charles Giron. Es zeigt die Gegend um den Urnersee von der Rütliwiese aus gesehen. In der Wolke über dem See schwebt ein Friedensengel mit einem Olivenzweig in der Hand und bei genauer Betrachtung findet man auf dem schmalen Felsvorsprung einen Fisch. Das Parlamentsgebäude wurde am 1. April 1902 eröffnet und es wird vermutet, dass das ein kleiner Scherz des Künstlers war, denn Aprilscherz auf Französisch heisst „Le poisson d’avril“. Die Decke der Wandelhalle ist reich verziert mit Gemälden, die die Vielfalt der Schweiz zeigen. Erwähnenswert ist dasjenige mit der Justitia. Ihr Blick scheint einen überallhin zu verfolgen. Dann das Bild zum Tourismus: Ein als Gott Merkur verkleideter Vertreter schwebt vom Jungfrau Massiv herab um die Gäste zu begrüssen. Der blonde mit Strohhut kommt aus Deutschland, der dunkelhaarige mit Béret aus Frankreich und der rothaarige mit Regenschirm aus England. Wer sich über Bundeshaus und Parlament noch weiter informieren möchte sei die Website

  • www.parlament.ch
  • empfohlen.

    Die anschliessende GV und das Mittagessen fanden im nahe gelegenen Restaurant „Della Casa“ statt. Das Eckhaus an der Schauplatzgasse 16 wurde bereits 1583 erwähnt. Das Della Casa ist eines der wenigen Restaurants der Stadt Bern, das innen und aussen weitgehend in seiner ursprünglichen Substanz erhalten geblieben ist. Die traditionelle Schweizer Küche steht im Mittelpunkt. Seit 2007 ist die Genossenschaft Dr. Frano Della Casa Eigentümerin des Hauses. Der Präsident René Mutti eröffnete um 11.00 Uhr die 37. GV des Ohara Chapters Switzerland. Die verschiedenen Traktanden wurden wie immer zügig abgewickelt und die Geschäfte ohne grosse Diskussionen genehmigt. Der ausführliche Bericht wird mit der Einladung zur nächsten Generalversammlung an alle Mitglieder verschickt.

    René Mutti stellte das Programm 2020 vor: Am 25. Januar findet das zur Gewohnheit gewordene Seminar an der Schrennengasse in Zürich statt, ein zweitägiges Seminar ist am 13./14. Juni im Hotel Bienenberg Liestal vorgesehen und die 38. GV wird am 3. Oktober sein. Das EOTA Seminar, vom Chapter Belgien organisiert, ist vom 11. bis 18. und vom 18. bis 25. Oktober in den Ardennen. Anschliessend an den Apéro wurde uns ein köstliches Mittagessen serviert.

    Die herbstliche Tischdekoration hat Marianne Dick arrangiert und das „Bhaltis“ in Form eines „ Berner Mandelbärlis“ wurde von Theres Marty organisiert. Es gab auch genügend Zeit sich untereinander auszutauschen bevor es galt Abschied zu nehmen. Ein herzliches Dankeschön an den Vorstand für die geleistete Arbeit während des Jahres und für das Finden von jeweils speziellen Orten für die Generalversammlung.

    Fotos: Theres Marty Text: Bernadette Koch

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